Der Brand in der Lutherkirche war eine Katastrophe – doch durch ihn wurde eine Grabplatte mit viel Geschichte gefunden.
Durch das Feuer, welches in der Lutherkirche gelegt wurde ist großer Schaden entstanden. Es hatten sich Rußpartikel im gesamten Innenraum der Kirche abgesetzt – eine große Arbeit war es dabei diese von der Deckenmalerei zu entfernen. Die komplette Orgel musste abgebaut und speziell gereinigt werden. Durch das Löschwasser ist aber das eigentliche „Glück im Unglück“ passiert. Der Dielenboden hat sich durch die Nässe geöffnet. Darunter kam ein Hausschwamm zum Vorschein, sodass aufwendige Ausschachtungsarbeiten vorgenommen werden mussten. Im Lehmboden fand man dann einen riesigen Stein – die Grabplatte des Dietrich von Overlacker.
Das Denkmalamt hat den Fund zwar zur Kenntnis genommen, verzichteten aber darauf den Stein zu bergen und zu konservieren. Hier kamen die Freunde der Burg ins Spiel, die mit einer großzügigen Spende in Höhe von 3500 Euro dafür gesorgt haben, dass die Grabplatte einen würdigen Platz bekommt. Doch warum das Ganze? Wer war Dietrich von Overlacker?
„Droste Dietrich von Overlacker war ein ganz bedeutendes Bindeglied zwischen Burg, Kirche und Stadt“, betonte Historiker Hans Ludwig Knau, der sich über Overlacker bereits über dreißig Seiten Material angelesen hat. „Overlacker hat dafür gesorgt, dass die Altenaer nicht der Zwangsreformation unterliegen mussten“, so Knau. Den Altenaer Lutheranern wurde also ermöglicht Lutheraner zu bleiben. Aber nicht nur dafür hat Overlacker gesorgt – er war außerdem „Amtsmann über Schloss, Freiheit und Amt Altena, das Vest Lüdenscheid, das Amt Breckerfeld, sowie das Amt Iserlohn“. Sein Arbeitsplatz war die Burg Altena, wo zur damaligen Zeit noch die Landesverwaltung zusammenlief. Geboren ist Overlacker vermutlich 1549, gestorben 1633. Hätte es den Brand nicht gegeben wäre die 400 Jahre alte Grabplatte, ein wichtiges Zeitdokument, vermutlich niemals gefunden worden.
Dietrich von Overlacker war also ein ganz besonderer Altenaer – kein Wunder, dass seine Grabplatte jetzt einen Ehrenplatz neben dem Altar bekommen hat.