In dem Ausstellungsraum „Leben im Luxus“ der Museen Burg Altena hat das Lüstermännchen seit Mitte März 2017 sein Lüsterweibchen zurück. Bei dieser Figur, auch Leuchterweibchen genannt, handelt es sich um einen halbplastisch gearbeiteten, bekrönten weiblichen Körper, welcher rückseitig einen vierflammigen Kerzenleuchter aus schmiedeeisernen Haltern an Hirschgeweihstangen trägt.
Das Lüsterweibchen hängt nur wenige Meter entfernt von dem orientalisch gestalteten Lüstermännchen, welches aber wesentlich jünger ist. Seit Anfang August vergangenen Jahres war der ungewöhnliche Leuchter bei Diplom Restaurator Markus Döll aus Eschwege zur Restaurierung.
Die Oberflächen der Plastik wurden schonend gereinigt. Rußähnliche Rückstände, Wachsreste und Reste von Kunstharzkittungen waren darauf zu finden. Teilweise wurden Übermalungen abgenommen und Fassungen wieder befestigt. Fehlstellen konnten aufgrundiert und im Gesicht der Figur retuschiert werden.
Die mögliche Heiligendarstellung hält ein horizontal geteiltes Wappen vor der Brust, welches wahrscheinlich auf den einstigen Auftraggeber hinweist. Wem das Wappen gehörte konnten die Fachleute leider nicht identifizieren. Es wird mit einer Dreipunktaufhängung an der Decke befestigt und stammt vermutlich aus der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Auf der Burg Altena kann man das Lüsterweibchen seit 1961 bestaunen. Angekauft wurde es vom damaligen Museumsdirektor Dr. Quincke.
Hans Ludwig Knau, der mit Bernd Falz, dem Vorsitzenden der Freunde der Burg Altena e.V., der Präsentation des restaurierten Lüsterweibchens beiwohnte, konnte sich sogar noch daran erinnern, wie das Ausstellungsstück damals in der Burg vorgestellt wurde.
Finanziert wurde die kosten- und zeitaufwendige Konservierung und Restaurierung von den „Freunden der Burg Altena e.V.“